Die ursprünglich in den Mainfrankensälen geplante Veranstaltung zur Mobilität der Zukunft konnte am 8.12.2021 alternativ in digitaler Form durchgeführt werden. Sebastian Hansen, Mitglied des Verwaltungsrates des Kommunalunternehmens und des Interkommunalen Ausschusses Stadt-Land-Wü, Kreisrat, Gemeinderat und zweiter Bürgermeister in Waldbüttelbrunn stellte aus dem Konzept der Landkreisgrünen den Teil vor, der Veitshöchheim betrifft, insbesondere den Korridor 6.
Die Verkehrssituation ist seit Jahrzehnten ein Problem in Veitshöchheim, der Altort ist häufig verstopft, die einzelnen Ortsteile sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum vernetzt, auch Verkehrsgutachten haben bisher zu keiner Lösung geführt. Aus diesen Gründen und natürlich auch um den Klimaschutz im Bereich Verkehr voranzubringen ist die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs unumgänglich. Dazu muss die Attraktivität enorm gesteigert werden.
Die Grünen im Kreistag haben ein Nahverkehrskonzept für den Landkreis erarbeitet, dass gemeinsam mit dem, kürzlich in Würzburg beschlossenen Konzept „Besser Leben im Bischofshut“, ein erster Schritt sein kann zu einem attraktiven Nahverkehrsangebot für viele Landkreisgemeinden. Hansen betonte, dass diese Vorschläge nicht „in Stein gemeißelt“ seien, sondern noch auf Wünsche eingegangen werden könne.
Wesentliche Punkte des Konzeptes, so Hansen, sind
– die Abschaffung von Parallelverkehr
– weg von der sternförmig geprägten Routenführung einzig zum Bahnhof Würzburg
– mehr Verbindungen und attraktive getaktete Umstiegsmöglichkeiten
– herstellen von Tangentiallinien
– bessere Erreichbarkeit der Innenstadt von Würzburg
Bisher ist Veitshöchheim sehr gut an den Bahnhof Würzburg angebunden. Durch den Parallelverkehr von Bahn, Bahnbus, 11er und 19er ist der Fahrplan unübersichtlich, gleichzeitige Fahrten machen ihn natürlich uneffektiv. Zu anderen Landkreisgemeinden besteht kaum eine Verbindung. Immer muss die Fahrt über den Würzburger Hauptbahnhof gehen und führt somit zu extrem langen Fahrzeiten. Auch in Würzburg ist die alleiníge Anbindung des Bahnhofes nicht optimal.
Nach dem Konzept der Grünen Kreistagsfraktion sollen vielfältige verkehrsgünstige Verbindungen geschaffen werden, die nicht mehr nur über den Hauptbahnhof Würzburg verlaufen. Durch die Bahn als schnellem, bequemen und weitgehend zuverlässigem Zubringer zum Hauptbahnhof ist vor allem der Fernverkehr und die bahnhofsnahe Innenstadt sehr gut erreichbar. Vorgesehen ist, die Buslinien überwiegend direkt in die Innenstadt zum Sanderring zu führen mit vielfältigen Anschlussmöglichkeiten. Vorher sollen Halte- bzw. Umsteigemöglichkeiten an der Talavera zu Bussen in den westlichen Landkreis, z.B. nach Erlabrunn, Leinach und nach Höchberg entstehen, und eine Haltestelle an der Alten Mainbrücke für einen kurzen Weg in die Innenstadt geschaffen werden.
Als Tangentiallinie wird eine Linie Veitshöchheim – Veitshöchheim Gewerbegebiet – Oberdürrbach, Grombühl vorgeschlagen, die zum Beispiel die Uniklinik direkt erreichbar macht.
Aus Sicht der Veitshöchheimer Grünen stellt dieses Konzept einen sehr guten Ansatz für ein zukünftiges Verkehrssystem dar, da es deutlich mehr Verkehrsbeziehungen ermöglicht und somit Bus und Bahn attraktiver werden können. Für Menschen, die keine Möglichkeit haben ein Auto zu benutzen, verbessert es die Mobilität wesentlich und schafft damit mehr Teilhabe. Nach angeregter Diskussion, waren sich die Veranstaltenden und Teilnehmenden einig, dass darin eine große Chance für bessere Verkehrsbedingungen für Veitshöchheim liegt. Da die Ausschreibung für den Korridor 6 schon bald beginnt, ist Eile geboten, um nicht für weitere 10 Jahre auf das bisherige unzulängliche System festgelegt zu sein.
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