Kann Bierbrauen nachhaltig sein?

Brauereibesuch mit den Grünen

Ochsenfurt. „Komm mit auf eine Brauereibesichtigung der Privatbrauerei Oechsner“ – damit hatten die Grünen Ochsenfurt zu einer launigen Brauereiführung mit anschließender Bierprobe eingeladen. Der Gästeführer „Schorsch“ erzählte so manche Anekdote und viel Wissenswertes über das Bierbrauen heute und früher und sang dazwischen ein paar traditionelle Lieder. 

So hatte man früher fast nur obergärige Biere gebraut und meist nur in der kalten Jahreshälfte, weil man für die Bierproduktion Eis zum Kühlen brauchte. Kaum eine*r wusste es: Unterhalb vom heutigen E-Center befanden sich früher zwei Eisweiher, aus dem in kalten Wintern Eisschollen geschlagen und im Eiskeller für die Bierproduktion eingelagert wurden. 

Natürlich war die Nachhaltigkeit von besonderem Interesse. So kommen die meisten Rohstoffe weitgehend aus der Region und die Oechsner Bierspezialitäten werden nur in Glas-Pfandflaschen bzw Gastro-Fässer abgefüllt, also nicht in PET-Flaschen oder Aludosen. Neben den gestiegenen Energiepreisen sei die eingeschränkte Lieferbarkeit von Kohlensäure eine Herausforderung für alle Brauereien. Zumal die Kohlensäure als Nebenprodukt der Kunstdüngerproduktion aus Erdöl entstehe. Die meiste Kohlensäure werde aber nicht für die Herstellung von Bier und Limonaden gebraucht, sondern für das schaumfreie Abfüllen der Biere in die Flaschen. Das ginge allerdings ersatzweise auch mit Stickstoff. Als Energiequellen werden noch Gas und Öl genutzt, da Oechsner nicht über erneuerbare Energien verfüge. Wir konnten auch keine PV-Module auf den Dächern entdecken. Viel Energie brauchen Brauereien vor allem zum Kühlen des Biers – bei der Herstellung und bei der mehrwöchigen Kaltlagerung. Denn je länger Bier kalt lagert, desto bekömmlicher und vollmundiger werde es. Davon konnten sich die Besucher*innen dann in der Probierstube bei vegetarischer Brotzeit und guten Gesprächen überzeugen.

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